Am 20. September 2019 besuchte eine Delegation aus SPD Ortsverein, Stadtverband und Fraktion der SPD Borken die Stadt Wolfhagen, um die dortigen Windkraftanlagen(WKA) im Wald zu besichtigen.
Unter sach- und fachkundiger Anleitung von Frau Jana Schröder konnten WKA auf dem „Rödeser Berg“ besichtigt werden, die dort seit einigen Jahren im Betrieb sind. Diese WKA werden durch die Stadtwerke Wolfhagen betrieben, und zwar im Rahmen eines kombinierten Energiekonzeptes der Stadt zur Energiegewinnung aus Biomasse, Solaranlagen und eben Windkraft. „Die Stadt erwirtschaftet mit diesen erneuerbaren Energien diejenige Menge an Strom, den die Haushalte der Stadt benötigen“, so Jana Schröder
Die Stadtwerke haben eine Bürger-Energiegenossenschaft an ihrer Seite. Anteilseigner sind Bürgerinnen und Bürger aus Wolfhagen, aber auch anderen (umliegenden) Kommunen. Der aus der Windenergie erwirtschaftete Gewinn fließt also zunächst in die Genossenschaft, die diesen an die Genossenschaftsanteile verteilt.
Gewinne, die über einen festgelegten „Deckel“ hinausgehen, werden nicht ausgezahlt, sondern in neue Projekte investiert.
Die Planung der Errichtung der WKA war ab Ende der 2000er Jahre maßgeblich von der seinerzeitigen Mehrheitsfraktion der SPD vorangetrieben worden. Ab der ersten Inaussichtnahme war das Vorhaben von erheblichen Bürgerprotesten begleitet, da schwerwiegenden Belastungen von Natur und Menschen befürchtet worden waren.
Unter anderem gründete sich eine Bürgerinitiative („Bündnis Wolfhager Bürger“), die sich vehement gegen die WKA positionierte. Zeitweise war die Situation emotional so gespannt, dass Familien und Dorfgemeinschaften einander polarisiert gegenüberstanden.
Nun sind 5 Jahre seit der Inbetriebnahme von vier WKA im Wald auf dem „Rödeser Berg“ verstrichen.
Wir besichtigten zunächst eine der vier sehr hohen WKA mitten im Wald. Frau Schröder erläuterte den Bau und die technischen Daten der WKA. Sie bestätigte, dass es erhebliche Bedenken der Bevölkerung gegeben habe, die sich mittlerweile weitestgehend durch die positiven Erfahrungen mit den WKA gegeben haben.
Wir konnten feststellen: eine Geräuschbelastung durch die Rotoren in Form von Windgeräuschen war nicht gegeben. Zuwegungen für die damaligen Baumaßnahmen wurden entweder zurückgebaut, oder die Natur hat sich Bereich selbst „zurückgeholt“, und manche ehemalige Zuwegungen werden jetzt gern für Freizeitaktivitäten, Wandern und Radfahren, genutzt.
Allein eine Fläche in Größe von einem knappen Fußballfeld um jeweils eine WKA herum ist kein „Wald“ mehr. Dazu ist zu sagen, dass es sich um einen Nutzwald handelt, in dem Holz ohnehin geerntet wird, also jährlich Einschläge stattfinden. Der Orkan „Kyrill“ hat ein Vielfaches mehr an Waldfläche beeinträchtigt als es der Bau der WKA jemals bedurft hatte.
Im Vorfeld und beim Bau der WKA wurde sorgfältig auf den Schutz der Habitate von seltenen Tieren geachtet. Es ist nicht oder nicht merklich zum Tod von Tieren durch die WKA gekommen.
Es sterben jährlich immens viele Tiere durch den Straßenverkehr, durch WKA nahezu keine. Raub- und Singvögel haben sich an die WKA angepasst.
Obgleich Bedenken von Menschen zu WKA nachvollziehbar sind, halten sich Belastungen für Mensch und Tier bei den WKA in Wolfhagen in allerengsten Grenzen.
Es ist angestrebt, den sehr informativen und detailreichen Vortrag der Stadtwerke Wolfhagen in einer Mitgliederversammlung in Borken zu präsentieren.
SPD Borken besucht Windkraftanlagen in Wolfhagen
