Seit 50 Jahren gibt es in Hessen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, die früheren Fachhochschulen. Sie sind unverzichtbarer Bestandteil der Hochschullandschaft und ein Erfolgsmodell. Dazu erklärt die hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Daniela Sommer am Mittwoch in Wiesbaden: „Zum Jubiläum der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) hätten wir Dank, Demut und Lob erwartet, aber keinen Selbstbeweihräucherungsantrag der Koalition. HAWs sind ein Erfolgsmodell seit vielen Jahren und nicht erst seit der Verleihung des Promotionsrechts für forschungsstarke Fachrichtungen in 2016. Das Jubiläum ist ein Grund, den Präsidien und Beschäftigten der HAWs zu danken, Wertschätzung auszudrücken und anzuerkennen, was sie in fünf Jahrzehnten für die Weiterentwicklung und den Erfolg geleistet haben.“
Sommer forderte das Land auf, gleichermaßen in Forschung und Lehre zu investieren. „Höhere Investitionen in Forschung sollen den gesteigerten Bedarf an Innovationen decken. Für Innovationen brauchen wir viele talentierte, engagierte und gut ausgebildete Menschen, die sich über Forschungsprojekte weiterqualifizieren können.“ Dementsprechend müsse das Land dauerhaft in gute Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre investieren. Der Forschungsanteil dürfe nicht zulasten der lehrbezogenen Finanzmittel gehen. Wichtig sei, dass durch die zur Verfügung gestellten Mittel die Betreuungsrelation, die Rahmenbedingungen und die Ausstattung besser werde, damit Hessen endlich seine Schlusslicht-Platzierung verlassen könne.
„HAWs spielen eine unverzichtbare Rolle für den Wissenschafts- und Innovationsstandort. Den Grundstein dafür haben 1970/71 der sozialdemokratische Kultusminister Ludwig von Friedeburg (SPD) und die sozialliberale Landesregierung unter Ministerpräsident Albert Osswald (SPD) gelegt. Seither haben sich die HAWs immer weiterentwickelt und professionalisiert. Damit sie das auch in Zukunft leisten können, muss das Land in Forschung und Lehre investieren und darf nicht nur den Status Quo zelebrieren“, so Dr. Sommer.