Pressemitteilung der SPD-Fraktion Borken
zur Stadtverordnetenversammlung vom 10. November 2021
Schottergärten, aber kein Medizin-Stipendium in Borken
Die beiden von der SPD-Fraktion Borken gestellten Anträge haben in der Stadtverordnetenversammlung vom 10. November 2021 keine Mehrheit gefunden.
Der SPD-Fraktion liegt der Klima- und Umweltschutz wie auch der Artenschutz am Herzen. Aus diesem Grund setzte sie sich dafür ein, dass in künftige Bebauungspläne eine Pflicht zur Bepflanzung von Vorgärten aufgenommen wird. Damit sollte zum einen die Versiegelung von Flächen reduziert und zum anderen die heimische Insekten- und Tierwelt unterstützt werden. Die Verwaltung sollte hierzu einen Vorschlag erarbeiten. Diesem Antrag wollten sich die anderen Fraktionen nicht anschließen. Stattdessen soll das Thema im Ausschuss für Bauen, Planen und Umwelt beraten werden. Dass dies zu einer Veränderung führt, ist mehr als ungewiss, war doch die Abneigung gegen eine derartige Verpflichtung deutlich zu spüren.
Auch ein weiteres Problem wollte die SPD-Fraktion angehen: den zunehmenden Ärztemangel. Da eine gute ärztliche Versorgung vor Ort sehr wichtig und für die kommenden Jahre ein enormer Nachbesetzungs-Bedarf abzusehen ist, versteht es die SPD-Fraktion als Aufgabe der Politik, den Gewinn von Ärztinnen und Ärzten für unsere Stadt im Rahmen des Möglichen zu fördern. Im Anschluss an die Gemeinde Neuental beantragte die SPD-Fraktion daher die Auslobung eines Stipendiums für Studierende der Humanmedizin. Dieses sollte in den beiden Semestern vor dem Physikum gewährt werden und eine Ergänzung zum Stipendium-Programm des Schwalm-Eder-Kreises darstellen. Im Gegenzug sollten sich die Stipendiaten nach ihrem Studium zu einer zeitlich befristeten Tätigkeit in der Stadt Borken verpflichten, wobei die Hoffnung besteht, diese Nachwuchskräfte auch über diese Zeit hinaus für Borken gewinnen zu können. Der SPD-Fraktion ist bewusst, dass dieser Weg keinen sicheren Erfolg verspricht. Sie sieht jedoch die Möglichkeit, mit einem solchen Stipendium angehende Mediziner/innen überhaupt erst auf die Idee zu bringen, nach Abschluss ihres Studiums und ggf. einer Facharztausbildung nach Borken zu kommen, um dort ihren Beruf auszuüben. Für die Stadt wäre diese Förderung mit einem geringen finanziellen Aufwand verbunden. Daher sollte diese Möglichkeit aus Sicht der SPD-Fraktion genutzt werden, wobei sie später durch eine weitere finanzielle Unterstützung der jungen Ärztin oder des jungen Arztes etwa im Rahmen der Praxisübernahme oder -neugründung ergänzt werden kann. Die anderen Fraktionen stimmten gegen diesen Antrag.