Beratungsstellen brauchen mehr Personal – Flächendeckendes Beratungsangebot muss ausgebaut werden

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Bild: Angelika Aschenbach

Die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Lisa Gnadl, ist „über alle Maßen enttäuscht“ von den Plänen der Landesregierung zur Fortschreibung des Aktionsplans zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt. Sozialminister Klose (Grüne) hatte den entsprechenden Fahrplan heute Mittag vorgestellt.

Lisa Gnadl sagte am Freitag in Wiesbaden, jede Form von Gewalt gegen die körperliche, psychische und sexuelle Integrität von Kindern und Jugendlichen habe verheerende Folgen für die Betroffenen und beschwere sie meist ein Leben lang. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen sei deswegen eine der wichtigsten Aufgaben des Staates, der kontinuierlich daran arbeiten müsse, seine Präventions- und Hilfsstrukturen zu verbessern. „Dazu gehört eben auch, die bestehenden Angebote immer wieder zu überprüfen, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Der aktuelle Aktionsplan stammt aus dem Jahr 2012, eine Evaluation verspricht Minister Klose seit 2019 – und heute feiert er sich dafür, dass er jetzt endlich den entsprechenden Prozess starten will. Wer den jungen Opfern von Gewalt helfen will, darf Politik aber nicht als Schneckenrennen organisieren. Wichtig wäre es auch, die Fachberatungsstellen für die Opfer von sexualisierter und häuslicher Gewalt im Kindes- und Jugendalter ausreichend mit Geld und Personal auszustatten und ein flächendeckendes Beratungsangebot zu schaffen. Denn noch immer gibt es Landkreise, in denen eine angemessene Beratung schlicht nicht möglich ist. Gleichzeitig muss die Präventionsarbeit, zum Beispiel in Schulen und Kitas, ausgeweitet werden. Auch das ist mit der aktuellen Personalausstattung aktuell in kaum einer Beratungsstelle möglich. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen können nicht warten, bis das Land mal soweit ist.“